Christina Schmid
Konzeption und Gestaltung

Dunkel (November 2004 – April 2010)

Faszinierend traurige Augen, lange dunkle Mäntel, lange Haare und Nieten überall. Tiefgründiges Dunkel. Aber ich träumte von Farben.
– Die nicht.

Später, seitenlange Briefe, stundenlange Gespräche und der schwüle Sommer im Halbdunkeln einer Halbbeziehung. Ich wollte raus.
– Er nicht.

Die Farben eines Sommers in neuer, strahlender Zweisamkeit – schleichend von einem dunklen Herbstgrau verschluckt. Das Grau blieb bei ihm.
– Ich nicht.

Sonnenstrahlen im Herzen, Farben vor Augen und Träume im Kopf. Endlich.
– Nur ich.

So fand mich einer, mitten im Winter, der eine, dachte ich. Das Dunkel lag hinter ihm, die Einsamkeit war seine Freundin. Ich wollte näher, mehr, alles.
– Er nicht.

So verlor ich mich, mitten im Sommer, und ihn. Das Dunkel, so ist das also. Die Einsamkeit, ich ertrug sie nicht. Kalt. Farblos. Leer.
– Ich?

Die Einsamkeit rettete mich, behutsam, Schritt für Schritt, aus den Tiefen des Dunkels. Am Ende wartete der Frühling. Sonnenstrahlen, Farben, Träume. Wiedergefunden.
– Ich.