Christina Schmid
Konzeption und Gestaltung

Garten

Felix und Sven aus dem Nachbarhaus fällt die Decke auf den Kopf. Sie fragen bei der Hausverwaltung, ob sie den Garten im Hinterhof bepflanzen dürfen. Mit handgeschriebenen Briefen an den Kellertüren laden sie zum Mitmachen ein. Nach einer Woche Umgraben und Kampf mit Girsch werden zu Ostern die Primeln und Kräuter eingepflanzt, sogar einen Sandkasten haben sie unter dem Efeu freigelegt. Nach und nach schauen die Nachbarn bei ihnen vorbei, die mit den Kindern zuerst. Sie bringen Setzlinge, Gartenmöbel, Ostereier oder Wein. Wir finden im Schrank noch Samen für Schnittlauch, Rucola, Sonnenblumen und eine Schwarzäugige Susanne, »klettert« hat Mama vor Jahren in ihrer gut gelaunten Schrift darauf geschrieben, als sie noch Hoffnung hatte in unsere grünen Daumen. Beim Wasseranschluss im Keller finden wir einen Schlauch, das geht schneller als mit den Gießkannen zum Wasserholen in den dritten oder fünften Stock. So gießen wir das Werk der Nachbarn und sind gespannt, was hier wohl wächst und was nicht. Und ob sich nach Corona noch jemand um den Garten kümmert. Ein Gartenfest wäre nett.