Christina Schmid
Konzeption und Gestaltung

Hängebrücken

Im Traum lade ich spontan in unsere neue Wohnung ein. Mir folgt ein vielsprachig quasselnder Pulk bis vor die Tür, zu der ich keinen Schlüssel finde. Ich stochere mit einer winzigen Glühbirne in einem Treppenloch, bis die Fenster im Haus leuchten. Alle Türen öffnen sich, nur unsere nicht. Die Leute schauen sich derweil bei den Nachbarn um: Bücherstapel mit Pflanzen, orientalische Vorhänge und weiche Teppiche, eine Spielhöhle voller Kuscheltiere, im Flur ein riesiger Zeichentisch, an dem gleich gebastelt wird. Vom Haus führen vertunnelte Hängebrücken über einen Graben in die Stadt. Schaukelnd sitzen wir den Einheimischen gegenüber und drücken lachend unsere Füße gegen ihre. Auf der Klippe sehen wir einen verfallenen Anbau, der doch mein Atelier werden könnte. Da fällt der vermisste Schlüsselbund aus meiner Tasche durch ein Gitter in den Graben und versinkt im Schlamm.