Christina Schmid
Konzeption und Gestaltung

Perlen

Im Traum ein Bergdorf mit Kriegsbaracke, ich will nicht weitergehen. Von oben sehe ich dich am Boden unter Wäschebergen glitschige Perlen entdecken, sie bewegen sich. Bestimmt übertragen sie Malaria oder etwas anderes. In meinem Bein steckt auch so eine Perle fest, ich kratze sie auf und weg. Draußen auf dem Platz essen wir sehr touristisch, der Lautsprecher knackt permanent, doch ich muss schreiben. Du siehst mich durch dein Glas mit Papier und Stift, nur da bin ich ich. Die halbe Nacht warte ich darauf, dass du das Baby wieder zu dir nimmst. Halboffener Schlaf, ohne Stift aus dem Traumland gekickt. Dieser Traum ist filmreif und wieder weg nach dem x-ten Stillen vom Baby und wieder Zudecken vom Kind. Was mir bleibt, ist dein verachtender Blick. Ja, ich war nochmal oben im Hotelzimmer, das jetzt deines ist. Ich sah deine Taschen vor dem Spiegel stehen, unausgepackt. Auf der Treppe kommen wir uns entgegen, du siehst mich misstrauisch an. Meinen Schuh und den Stift hatte ich dort vergessen, beteure ich und wedle damit. So verabschieden wir uns, der Traum und ich.