Christina Schmid
Konzeption und Gestaltung

Traumfabrik

Dein Schreiben schreibt dem Einen ein Heft unter die Knie. Du weinst dich bei mir aus, wimmerst in Rätseln von deinem Gehen, der Unmöglichkeit des Verlassens deiner Freundin, die doch bei deiner Tour dabei sein wird, als liebevoll illustriertes Schwein auf dem Plakat. Wir sitzen am matschbraunen Fluss, du platzt fast vor Gefühl, sagst aber nichts. In deinem Kopf ist noch alles offen, du willst meinen Rat, der nur von Tagesstruktur spricht. Ein kleiner Junge mit langen Haaren fragt dich vorsichtig, wo das Programm weitergeht. Gleich ist eure Lesung. Wir sitzen auf Kissen im Eingang eines Kinos, ihr unterbrecht euch gegenseitig in eurem Lesen zwischen den Plakaten der Traumfabrik.

Im Wohnzimmer meiner Eltern eine Ansammlung an Sofas für die Quaratäne, Beratung auf Abstand. Oma sitzt mit ihrem Teller am Klavier, da ist Abendsonne. Julia jammert über das zu weiche Bett, während ich am Telefon hänge. Ständig ruft einer an, der behauptet, wir hätten uns mal gekannt. Ich kann mich nicht erinnern und sage nichts, das zieht sich. Derweil fährst du mit Getöse und Anhänger davon.