Christina Schmid
Konzeption und Gestaltung

Wohnmobil

Im Traum steht ein Mann im hautengen lila Sportoutfit mit pinkem Stirnband und Tennisschläger auf einem Surfbrett im Wasser und liefert sich mit dem Publikum einen vierundzwanzigstündigen Schlagabtausch. Eine riesige halbtransparente Kugel wabert zwischen ihnen hin und her und gerät immer wieder in Wasserlöcher, aus denen sie nach einigen Minuten wieder rauskatapultiert wird. Ich beobachte das vom Fenster aus, bis sich die Landschaft draußen zu bewegen beginnt und ein riesiger Campingplatz mit bunten Wohnwägen am Fenster vorbeizieht. Vor einem blauen Wohnwagen steht ein Polizist, er hält uns an. Vom Fahrersitz aus erklärt ihm Papa, wie das funktioniert, dass unser Auto, scheinbar fahrerlos, hinter uns herfährt. Papa hat da so ein Gerät, das exakt die Bewegungen des Lenkrads nachvollzieht, die er im Wohnmobil macht. Sowas hat der Polizist noch nie gesehen, er steigt ein und fährt eine Runde mit.

Naomi macht bei einem Flohmarkt mit und ist etwas enttäuscht, wie wenig sie für den Schmuck bekommt, auf den sie mal monatelang gespart hat. Warum sie ihn jetzt verkauft, verrät sie uns nicht. Du und ich schauen uns das Gebäude an, eine Schule, die früher mal ein Bahnhof war. Aus den Bergen führen steile Schienen direkt auf die Mensa zu. Ein ehemaliger Schüler erzählt uns von seiner Befürchtung, die Schule könnte irgendwann einfach losrollen. Er führt uns herum und unterhält sich vor allem mit dir. Er nähert sich dir langsam und küsst dich. Ich halte deine Hand, du bist nervös, dann küsse ich mit. Jetzt ist auch der andere nervös, aber auch freudig überrascht. Geht doch.